Iris Groschek, Rainer Hering: Fatima und Richard

Ein Paar zwischen Deutschland und Afrika (1929–1943)

 

Paperback | 194 Seiten mit Abbildungen

ISBN 978-3-89741-406-8

19,00 €

  • 0,25 kg
  • leider vergriffen

Inhalt
Richard Heydorn und Fatima Massaquoi waren in den 1930er Jahren im Hamburger Vorort Blankenese ein Paar, das auffiel. Die selbstbewusste Fatima, Tochter des Exkönigs und liberianischen Generalkonsuls Momolu Massaquoi, entstammte afrikanischem Adel. Richard, der »Deutsche mit dem aristokratischen Auftreten« (Graham Greene), war Sohn eines ehemaligen Pastors und ein künstlerisch begabter junger Mann, der noch nicht so recht wusste, was aus ihm werden sollte. Für Fatima wurde er die große Liebe und ein Europäer, der in ihre Heimat Afrika ging …
Die beiden hatten sich auf der Schule kennengelernt. 1932 zogen sie in eine gemeinsame Wohnung. Fatima war mit ihrem Vater in den 1920er Jahren nach Hamburg gekommen und blieb auch, als ihre Familie wieder nach Liberia zurückkehrte. Richard, der ein Studium der Musik oder Theologie erwogen hatte, schrieb sich, angeregt durch seine Freundin, an der Hamburger Universität für Afrikanistik ein, wo Fatima den Studierenden ihre Heimatsprache Vai beibrachte.
Während sie nach dem Studium ihren in Liberia in politische Ungnade gefallenen Vater nur brieflich unterstützen konnte und in Deutschland ihre Zukunft zu gestalten versuchte, ging Richard erst nach Paris und dann in Fatimas afrikanische Heimat. Dort lebte er bis zu seiner Ausweisung 1939, forschte, unterrichtete und lernte das afrikanische Leben kennen. Seine erzwungene Rückkehr nach Deutschland konnte er nie verwinden. Richard Heydorn, der den Nationalsozialismus verachtete, wurde zur Wehrmacht eingezogen und fiel an der Front in Russland. Fatima Massaquoi war inzwischen in die USA gezogen, promovierte dort und wurde später Dozentin am College von Monrovia. Als Dekanin des College of Liberian Art erhielt sie 1962 das Große Verdienstkreuz der BRD. Sie wurde eine einflussreiche Vorkämpferin für die liberianische Kultur.