Waltraud Schwab studierte Theaterwissenschaft, Soziologie und Amerikanistik sowie »Fine Arts and Critical Studies« und war zunächst als DAAD-Lektorin in London, später in Berlin in der Erwachsenenbildung und als Autorin tätig. Seit 2002 ist sie Redakteurin bei der taz, schrieb davor u.a. für FAZ und FR und wurde mit verschiedenen Journalistenpreisen ausgezeichnet. Stets wollte sie auch fiktional schreiben, verwarf ihre Versuche aber: »Wie die Leute, denen ich journalistisch begegne, ihre Worte wählen, was sie sagen, was sie erlebt haben, ist einzigartig, authentisch, originell und unerfindbar.« Erst die Schriftstellerin Silvia Bovenschen, mit der sie kurz vor deren Tod ein Interview führte, durchschlug den Knoten: Man müsse sich die Fiktion eben anverwandeln. Waltraud Schwab zog daraus: »Man muss die Fiktion zu seiner Realität machen, wie Leute es tun, die Falschaussagen machen und beginnen, das für die Wahrheit zu halten.« So konnte sie ihren ersten Roman schreiben. »Weil ich anfing, an die Figuren zu glauben.«