Ankündigung: taz-Veranstaltung!

Wann wird Fiktion Wirklichkeit, wann Wirklichkeit Fiktion? Gabriele Mittag spricht mit Waltraud Schwab über ihren Roman „Brombeerkind“.

Wann: Dienstag, 27. April 2021, 19 Uhr

Wo: youtu.be/Utd3yJZ0C94

Mehr Informationen: https://taz.de/Reden-ueber-ein-Buch/!5766690/#

»Diese Geschichte der Grünäugigen nimmt Kontur an. Darauf war Maria F. nicht vorbereitet. Obwohl sie sich in das Leben des Mädchens hineinschmuggeln wollte, hat sie es sich als ein einfaches vorgestellt. Natürlich nicht ganz ohne Dramatik, das nicht, aber sie wollte es ohne Abgründe. Wie jemand, der Blumen liebt …«

Eine Frau flieht vor ihren Erinnerungen ins Leben eines Mädchens, das sie vom Fenster aus beobachten kann. Indem sie sich dieses fremde Schicksal zusammenreimt, geht sie die eigene Vergangenheit an, gibt sich sogar eine Zukunft.

Waltraud Schwabs Romandebüt berührt tief und schenkt ein Lächeln.

© Dagmar Morath
© Dagmar Morath

Waltraud Schwab studierte Theaterwissenschaft, Soziologie und Amerikanistik sowie »Fine Arts and Critical Studies« und war zunächst als DAAD-Lektorin in London, später in Berlin in der Erwachsenenbildung und als Autorin tätig. Seit 2002 ist sie Redakteurin bei der taz, schrieb davor u.a. für FAZ und FR und wurde mit verschiedenen Journalistenpreisen ausgezeichnet. Stets wollte sie auch fiktional schreiben, verwarf ihre Versuche aber: »Wie die Leute, denen ich journalistisch begegne, ihre Worte wählen, was sie sagen, was sie erlebt haben, ist einzigartig, authentisch, originell und unerfindbar.« Erst die Schriftstellerin Silvia Bovenschen, mit der sie kurz vor deren Tod ein Interview führte, durchschlug den Knoten: Man müsse sich die Fiktion eben anverwandeln. Waltraud Schwab zog daraus: »Man muss die Fiktion zu seiner Realität machen, wie Leute es tun, die Falschaussagen machen und beginnen, das für die Wahrheit zu halten.« So konnte sie ihren ersten Roman schreiben. »Weil ich anfing, an die Figuren zu glauben.«